Es ist kein Geheimnis, dass es in unserer Branche heiß zugeht, wenn es darum geht Kunden zu gewinnen. Berater und Verkäufer von diversen Anbietern wie Channel Managern, Hotelprogrammen, Revenue Managern, Rate Managern, Bewertungsmanagern, Newsletter Tools, Content Tools und vielen weitere akquirieren wie die Zeugen Jehovas – und der eine ist mit seinem Angebot besser als der andere.
Die Auswahl ist enorm wenn es darum geht, sich als Hotel für die Gewinnung und Verwaltung von Buchungen zu rüsten. Es ist kein Wunder, wenn Sie längst den Überblick über die Anbieter und deren Leistungsumfang am Markt verloren haben.
Zumindest eine gute Nachricht gibt es: Channelmanager als Einzelprodukt gehören bald der Geschichte an. Hier lesen Sie warum:
- Immer mehr Regionen bieten den Channelmanager als Inklusivleistung an
Tourismusorganisationen und die dazugehörigen Destinationen kämpfen schon seit einigen Jahren um die Verfügbarkeiten der Vermieter, die nicht bereit sind Plattformen zu warten, die im Vergleich zu Anbietern wie booking.com keine oder nur wenige Buchungen bringen. Ein böser Kreislauf ist entstanden: Immer weniger Verfügbarkeiten auf der Plattform des Tourismusverbandes führen zu einer geringeren Chance auf tatsächliche Buchungen mit der letztendlichen Folge, dass Vermieter aufgrund der Angst vor Doppelbuchungen nur noch die leistungsstärkste Plattform, in den meisten Fällen booking.com, warten.
Die Idee, einen Channel Manager in das Destinationsmanagementsystem zu integrieren ist daher genial:
Der Vermieter wartet seine Verfügbarkeiten und Preise auf der, für ihn gewohnten, Oberfläche der Regionsplattform. Der integrierte Channel Manager sorgt für die Verteilung an die angebundenen Plattformen. Dadurch hat die Region wieder die so sehr benötigten Verfügbarkeiten und die Chance auf Buchungen durch die Region erhöht sich. Gleichzeitig erhalten auch die Buchungsplattformen wie gewohnt die Verfügbarkeiten. Durch die automatische Synchronisierung gleichen sich diese ab um dem Vermieter die Angst vor Doppelbuchungen zu nehmen.
Destinationsmanagement Systeme (DMS) wie feratel, intobis, tomas travel und wildeast haben bereits Channelmanager „on board“. Ein immenser Vorteil ist, dass der TVB oftmals zumindest einen Teil der Einschulung und des Supports übernimmt. Dadurch hat der Gastgeber einen direkten Ansprechpartner vor Ort und fühlt sich meist besser betreut als durch das Erwerben eines exotischen Channelmanagers mit dem Sitz in Kanada.
Neben der Betreuung sind auch die Kosten ein Argument: Die Geschäftsmodelle des im Destinationssystem integrierten Channelmanager variieren zwischen einigen zusätzlichen, jedoch gedeckelten Prozenten an Provision bis hin zu einem geringen Fixpreis pro Buchung und bieten eine sehr günstige Alternative zu den teuren Anbietern.
Als Beispiel: in Regionen, die mit dem Destinationssystem Feratel arbeiten wird der Deskline Channel Manager angeboten. Die Kosten dafür betragen 1% zusätzliche Provision auf Buchungen von angeschlossenen Portalen mit einer Deckelung von 350€ pro Jahr.
- Hotelprogramme sehen die Chance, mehr Umsatz zu generieren
Auch PMS (Property Management System, oder “Hotelprogram”) Anbieter haben mittlerweile immer öfter einen eigens entwickelten Channelmanager integriert. Angebundene Schnittstellen zu ortsansässigen DMS waren schon immer gegeben, welche nun mit Anbindungen zu den wichtigsten Plattformen wie booking.com, hrs und expedia erweitert werden. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die PMS eine Schnittstelle zu Channelmanagern, die dadurch zum Wettbewerb zählen, nicht mehr unterstützen. Einerseits sind die auftretenden Probleme mit der Schnittstelle zwischen PMS und externem Channelmanager ein Grund für Reibungen zwischen den Partnern, anderseits hat das PMS mit einem eigens integrierten Channelmanager die Chance, dadurch mehr Umsatz zu generieren und die Kundenbindung zu erhöhen.
Grundsätzlich ist das PMS die tatsächliche Ressource um Verfügbarkeiten und Preise zu warten, weshalb sich die Frage stellt, warum eine Schnittstelle zu einem Channelmanager erstellt werden soll wenn die direkte Anbindung an die Buchungsportale den ungefähr gleichen Aufwand mit sich bringt. Ein Channelmanager ist letztendlich nur eine Zwischenstation, die das Empfangene von beiden Seiten weitergibt. Preise, Verfügbarkeiten und Restriktionen in die eine Richtung, Buchungen und Gästedaten in die andere.
- Direktbuchungen sind der Favorit
Sie haben es sicher bereits mitbekommen: Alle propagieren das sogenannte „Direkt buchen“. Dabei handelt es sich um Buchungen, die direkt bei dem Vermieter, ohne, dass eine Kommission an Dritte fällig wird, entstehen. Da bei Direktbuchungen die Kommissionen gespart werden, ist dies natürlich die favorisierte Art der Buchung mit dem höchsten Ertrag für den Vermieter.
Eine der Möglichkeiten um Direktbuchungen zu erhalten ist beispielsweise die Integration einer eigenen Buchungsstrecke in der Webseite des Vermieters. Da Channelmanager meist auch eine Buchungsmaske im Paket anbieten, verstehen diese sich auch seit Kurzem als „Lieferant von Direktbuchungen“ und verwenden dies in ihren Marketingaktivitäten. Hier werden aber falsche Erwartungen geschürt.
Der Grundgedanke eines Channelmanagers ist die Möglichkeit, angebundene Kanäle mit Verfügbarkeiten zu bedienen und dadurch Buchungen zu generieren. Nachvollziehbar ist dies durch die Ausprägung der Funktionen in diesem Bereich: sobald man eine Verfügbarkeit im Channelmanager hinterlegt, ist diese im Nu auf alle Kanäle verteilt. Falls man dies nicht möchte und beispielsweise nur für die Webseite Zeiträume frei geben möchte ist dies meist nur mit einem erheblichen Mehraufwand (oder teilweise gar nicht) möglich.
Die Aussage, dass Channelmanager auch Direktbuchungen bringen, ist in den meisten Fällen nur für die Stadthotellerie oder für Hotels mit einem großen Marketingbudget zutreffend. Bei der Mehrzahl an Vermietern, speziell in der Urlaubshotellerie, beläuft sich der Umsatz über die Buchungsmaske auf der eigenen Webseite auf unter 7%, was den Einsatz eines Channelmanagers nicht rechtfertigt.
Ein PMS mit integrierter Buchungsmaske für die Webseite hat dagegen durch dessen Umfang die Möglichkeit, alle Quellen der Direktbuchung zu unterstützen. Denn weit mehr als die Hälfte des Umsatzes wird in der Ferienhotellerie durch die Arbeit der Rezeption generiert, welche die Anfragen, die über die Webseite oder per Mail entstehen, bearbeitet. Vermieter, die aufgrund des so vermarkteten „Channelmanagers inkl. Direktbuchung“ diesen erworben haben, werden dies schnell spüren und dahingehend Konsequenzen ziehen.
- Verfügbarkeiten und Preise werden zukünftig in der Webseite gespeichert anstatt im Channelmanager
Seit einigen Jahren wird mit Hilfe von Google, Yahoo und einigen weiteren globalen Giganten an einer ganz neuen Lösung für das bereitstellen von Verfügbarkeiten, Preisen und Restriktionen gearbeitet. Die Grundidee dabei ist es, die Webseite des Betriebes mit den Inhalten des Zimmerplans zu befüllen damit alle Anbieter, die Zimmer von diesem Haus verkaufen möchten, sich die verfügbaren und freigestellten Daten aus der Webseite abholen können. Die Webseite des Hauses löst dadurch den Channelmanager ab. Voraussetzung dafür ist ein PMS, welches über eine Schnittstelle zur Webseite (bspw. eine Buchungsengine) die Verfügbarkeiten abgleicht.
Einige PMS arbeiten bereits an einer Lösung dazu, allen voran das STI Innsbruck mit Unterstützung von easybooking. Mehr darüber gibt es in unserem aktuellen Magazin, welches Sie hier kostenfrei anfordern können.
- PMS holt auf: bald besser als Channelmanager
Da bis vor wenigen Jahren die Plattformen im Schnittstellenaufbau noch sehr komplex waren und sich die PMS als reines Verwaltungssoftware verstanden haben, war die zeitintensive Entwicklung einer direkten Schnittstelle noch nicht denkbar. Jedoch sind die Kinderkrankheiten der anfänglich chaotischen Schnittstellen größtenteils auskuriert und Standards haben sich durchgesetzt, weswegen der Bedarf an Ressourcen um eine Schnittstelle zu erstellen längst nicht mehr so hoch ist wie früher.
Somit werden die PMS als Mehrwert für Ihre Kunden mit einer Anbindung an die Plattformen bald aufholen und ermöglichen dadurch weitaus mehr Funktionen: Ein Leistungsspektrum, von dem reine Channelmanager nur träumen können.
2. Dezember 2016 at 20:07
Hallo, ich bin ja nicht recht bewandert in der Computersprache,was DMS hab ich ja heraus gelesen, aber PMS kenne ich nur aus der Medizin 😉
Bitte um kurze Erklärung!
9. Dezember 2016 at 10:54
Liebe Gisela,
bei PMS handelt es sich um die Abkürzung “Property Management System”, also genauer gesagt Hotelprogramm. Nachdem das Hotelprogramm (PMS) selbst alle Verfügbarkeiten, Preise und Restriktionen eines Betriebes hat ist ein Channelmanager, der nur eine Zwischenstation ist, eigentlich nicht notwendig um diese Informationen frei zugänglich (für die Webseite und andere Portale) zu machen. Ich hoffe ich konnte dir hier etwas Aufschluss geben!
7. Dezember 2016 at 15:36
Was ändert sich für mich als kleiner Vermieter. Welche Aktionen muss ich setzen.
Bitte um direkte Hilfe, auf mich abgestimmt-
Danke
9. Dezember 2016 at 11:05
Liebe Frau Maderthoner,
für Sie als kleiner Vermieter ist es vor allem wichtig, dass Ihre Webseite von Maschinen lesbar wird und sie im Quellcode mit schema.org annotiert ist. Vor allem bei Ihrer Webseite sind Funktionen wie die automatische Anbpassung an das Endgerät, also die responsive Darstellung, relevant um von Google gefunden und gelistet zu werden aber auch um das Nutzungsverhalten Ihrer Gäste zu unterstützen. Da diese sehr häufig mobil nach einer Unterkunft suchen ist als erster Schritt für Sie sicherlich eine responsive Webseite empfehlenswert. Wir von easybooking sorgen dafür, dass Entwicklungen wie schema.org von uns unterstützt werden und all unsere Produkte sich an diese Trends anpassen. Dies bedeutet auch, dass wir im Hintergrund automatisch Anpassungen machen und Sie dadurch unterstützen, ohne dass Sie aktiv einen Beitrag dazu leisten müssen.
12. Dezember 2016 at 14:23
Vielen Dank für diese sehr gut zusammengefasste Information! 🙂
12. Dezember 2016 at 15:29
Sehr gerne Frau Stocker, das freut uns zu hören!
2. Februar 2017 at 12:50
Hallo! Ist PMS für kleine Betriebe schon verfügbar- ist ein eigenes Hotelprogramm notwendig- und wenn ja was sind die Kosten?
21. Februar 2017 at 18:18
Hallo Wilfried,
PMS bedeutet Property Management System, also Hotelprogramm! Es geht also darum, dass zukünftig die Verfügbarkeiten direkt aus dem Hotelprogramm ausgelesen werden könnten und dadurch zur Verfügung gestellt werden können ohne eine Zwischenstelle wie den Channelmanager! Sobald dies spruchreif ist lassen wir es natürlich all unsere Kunden wissen und sind in der Umsetzung ganz vorne dabei! 😉
3. Februar 2017 at 23:42
Hallo
Wie sieht das bei meiner Hompage aus ? Und wie lange gehts noch bis die geläufigen alle Plattformen von meinem Easybooking Programm warten kann?
LG Manfred
21. Februar 2017 at 18:20
Hallo Manfred,
sobald die Annotation der Webseiten sinnvoll ist werden auch all unsere Webseiten, die wir anbieten dieser Optimierung unterzogen! Die Auflistung der angebundenen Channels findest du hier unter “Alle Kanäle im Überblick” https://www.easybooking.at/tour/channel-manager/, welche wichtige Plattform fehlt dir denn?
21. Juni 2018 at 09:07
Hallo,
mir geht es da wie der Gisela oben. Es wird von PMS gesprochen, aber keiner erklärt es im Artikel. Ist woh Voraussetzung, das man das weiss als Vermieter. Jetzt zum eigentlichen. Schon lange bin ich auf der Suche nach einem Programm, das eben 2 Kalender, oder 3 (meinen eigenen) zusammenführt. Es geht um Booking.com, Feratel und meine Wenigkeit. In Hochfrequentierten Zeiten ist es für unseren kleinen Betrieb fast nicht möglich den Kalender zu aktuallisieren. Eine Bürokraft lohnt sich nicht. Es wird immer geredet sich von Booking.com loszueisen, und die Bucher auf die eigene Homepage zu führen, damit sie direkt buchen können. Ohne Booking.com wären doch die großen Hotels und auch kleinere in den ruhigeren Zeiten leer. Zurückzuführen auf die Bequemlichkeit der Leute, schnell und einfach zu buchen. Manchmal am Tag der Anreise. Über das Buchungsportal Tourismus kommen doch die wenigsten Buchungen. Welcher kleinere Betrieb kann sich ein Angebot von easybooking leisten? Mir wurde ein Preis von knappen 1000,00€ nur für die Einrichtung erstellt, und dann noch jährlich etwa 1000,00€ Gebühr. Was bleibt dann noch am Zimmerpreis übrig, abzüglich Steuern, Abgaben usw. Nix! Ja dann doch gleich bei Booking.com bleiben und die 12% berappen. Letztens ruft einer an von Trivago. Ich soll doch 270,00€ zahlen dann wird der Link direkt auf meine Homepage weitergeleitet und dann geht eine Direkte Buchung (die erfolgt wiederrum über Feratel/Tourismus, wo ja für den Hotellier auch jährliche Gebühren anfallen) und nicht erst zu Booking.com. Ja wo ist jetzt da der Unteschied? Das Programmierung usw. was kostet und auch kosten soll, ist klar. Nur für kleine und mittlere Betriebe sind die Kosten zu hoch um das Leben zu erleichtern. Alles hat eben seinen Preis. Dann doch weiterwurschteln und 3 Kalender bedienen…:)
Gruß Fritz
17. August 2018 at 08:31
Lieber Fritz,
die Ansätze von dir finden wir gut! Aaaaber die Kosten von easybookig verstehen wir nicht ganz 🙂 bei uns beginnen die jährlichen Kosten bei 220€ pro Jahr für bspw einen kleinen Betrieb mit 8 Betten, das finden wir leistbar und: es bringt auch Buchungen mit den ein oder anderen Tricks. Aber wir rufen einfach nochmal durch, würde ich sagen? Vielleicht gibt es ja auch nur ein Missveständnis! Ansonsten hast du leider recht und es wird als Vermieter immer schwieriger gefunden zu werden und potenzielle Gäste zu erreichen.
Liebe Grüße
Lisa
21. Juni 2018 at 10:28
…machen wir uns doch nix vor. Was SEO und Hotel betrifft, das gehört doch schon lange Booking.com und google. Nur wer explizid den Namen und Standort in Google eingibt, und die Homepage ist einigermaßen “Benutzerfreundlich angelegt” hat das Glück sich hinter Booking.com einzureihen. Wer Millionen, oder sind es Milliarden?, an Google bezahlt steht an erster Stelle. Der Gast von Heute macht sich nicht die Mühe noch lange nach dem Hotel zu suchen und auf der eigenen Hotelplattform zu buchen. Der bucht bei Booking.com.